Österreichs Klimapolitik: Die Chance
des Scheiterns
Stefan Schleicher, Kurt Kratena
Zusammenfassung:
Österreichs Klimapolitik ist charakterisiert
durch relativ ambitionierte Ziele, deren Umsetzung jedoch
nicht aus den Daten der emittierten Treibhausgase ersichtlich
wird. Mit den Beschlüssen der UN- Klimakonferenzen
von Kyoto, Bonn und Marrakesch ist aber eine neue Situation
entstanden: Die EU hat sich nach dem vorläufigen
Ausscheiden der USA aus dem Kyoto-Protokoll als Vorreiter
der globalen Klimapolitik profiliert. Die EU wird nicht
nur auf eine rasche Ratifizierung des Kyoto- Protokolls
drängen, sie wird auch darauf achten, dass die einzelnen
Mitgliedsländer das gemeinsam vereinbarte Reduktionsziel
erfüllen. Die bisher an der Lücke zwischen Anspruch
und Wirklichkeit gescheiterte österreichische Klimapolitik
erhält damit eine neue Chance: So wie die EU ihre
Klimapolitik in ein umfassendes Reformprogramm einbindet,
das vor allem die Bereiche Energie und Verkehr betrifft,
so könnte Österreich seine Klimapolitik in ein
innovatives Wirtschaftsprogramm für nachhaltige Wirtschaftsstrukturen
einbinden.
Summary:
Austrian Climate Policy: The Opportunity of
Failure
Austrian climate policy is characterized by
rather ambitious targets whose implementation, however,
is not visible in the data of emitted greenhouse gases.
With the accords of the UN climate conferences of Kyoto,
Bonn, and Marrakech, a new situation has occurred: With
the USA having left the Kyoto Protocol at least for the
time being the EU has taken the role of a leader in global
climate policy. This means, that the EU will push a quick
ratification of the Kyoto Protocol and carefully watch
the commitment of the member countries in fulfilling the
common reduction target. Thus Austrias climate policy
that so far has failed to bridge the gap between ambitions
and reality will get a new chance: In the same manner
as the EU is embedding climate policy into a comprehensive
reform package with the emphasis on energy and transport,
Austria could link its climate policy to an innovative
economic program for sustainable development.
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Was wir über den globalen
Klimawandel wissen
Helga Kromp-Kolb
Zusammenfassung:
Meteorologische Messungen und Beobachtungen
der unbelebten und der belebten Natur belegen, dass sich
das Klima ändert.
Nach dem derzeitigen Wissen, d.h. auf der
Basis der besten heute verfügbaren Modelle, lassen
sich diese Änderungen durch den anthropogenen Einfluss
vor allem auf die Zusammensetzung der Atmosphäre
weitgehend erklären. Modellberechnungen hinsichtlich
der zukünftigen Entwicklung sind noch mit großen
Unsicherheiten behaftet, lassen aber eine Erwärmung
und das vermehrte Auftreten von Extremereignissen erwarten.
Der Alpine Raum zählt zu den gegenüber Klimaänderungen
empfindlicheren Gebieten, einerseits weil die Änderungen
hier stärker ausgeprägt sein können und
andererseits weil empfindlichere Systeme betroffen sind.
Summary:
What we know about climate change
Meteorological data and observations of nature
show that the climate is changing. To the best of our
knowledge, i.e. according to the most ad-vanced climate
models, these changes can be largely explained by the
anthropogenic influence on the atmospheric composition.
Model simulations of future developments still contain
large uncertainties, but are consistent in expecting global
warming and an increase in the frequency of extreme events.
The alpine region appears to be more vulnerable
than others in Europe because the climate changes could
be more extensive here and because the affected systems
are more sensitive.
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Wohnen und Mobilität: Positivenergie-Häuser
und Deziliter-Autos
Reinhold W. Lang, Stefan Schleicher
Zusammenfassung:
In welche Richtung sich technologische Innovation
entfaltet, hängt nicht zuletzt von den Ansprüchen
ab, die von Unternehmungen und Haushalten an Technologien
gestellt werden. Die Bereiche Wohnen und Mobilität
sind Musterbeispiele dafür, wie eine bewusste Orientierung
an verbesserte Dienstleistungen in diesen Bereichen beachtliche
Wohlstandseffekte auslösen könnte.
Summary:
Housing and Mobility: Positive Energy Houses
and Decilitre Cars
The direction of technological innovations
is ulti-mately determined by the demands put by
producers and consumers to technologies. Housing and mobility
are examples, how a deliberate
orientation forbetter services in these areas could stimulate
considerable welfare effects.
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Die österreichischen Reduktionsziele
für
Treibhausgas-Emissionen von Toronto bis Kyoto
Albert E. Hackl
Zusammenfassung:
Die prinzipielle Problematik der österreichischen
Klimapolitik liegt in der Tatsache, dass Österreich
international sich zu sehr anspruchsvollen Reduktionszielen
verpflichtet, für diese selbstgesteckten Ziele aber
bisher nur völlig ungenügende Maßnahmen
umgesetzt hat. Dies gilt für das Toronto-Ziel, das
vor der Kyoto-Konferenz angebotene Reduktionsziel und
das im EU-Rahmen zugesagte nunmehrige Kyoto-Ziel.
Summary:
Austrian Reduction Targets for Greenhouse
Gas Emissions from Toronto to Kyoto
The Austrian climate change policy suffers
from the problem that it has agreed to meet ambitious
targets but has done little to implement measures enabling
it to achieve those targets. This holds
true for the Toronto target, for the goals agreed upon
before the Kyoto-conference, as well as for the
Kyoto-target itself.
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Klimapolitik: Bauen statt Stauen
Michael Lohmeyer
Zusammenfassung:
Ambitionierte Ziele, aber wenige sichtbare
Erfolge das kennzeichnet Österreichs Klimapolitik
seit den frühen neunziger Jahren.
In den vergangenen zehn Jahren hat Österreich
in Sachen Klimapolitik ein Profil erhalten, das ambitionierte
Ziele mit geringer Umsetzungskraft enthüllt. Angesichts
der Verpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll und weiterhin
steigender Emissionen bei den Treibhausgasen erhebt sich
die Frage, ob sich die österreichische Klimaschutzpolitik
aus diesem Defizit an Glaubwürdigkeit lösen
kann.
Summary:
Austrian Climate Change Policy: Ambitious
Targets but Lack of Credibility
Over the past ten years Austria has acquired
a re-putation for aiming at fairly ambitious targets for
climate change policies but lacks the credibility of meeting
them. Facing still increasing
Greenhouse-gas- emissions the Austrian Government has
arrived at a crossroad: Will it be able to
escape the credibility gap of the past?
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Alle Beiträge zum Download:
Kein
Klima für die Österreichische Klimapolitik?
Editorial, Stefan Schleicher
Österreichs
Klimapolitik: Die Chance des Scheiterns
Stefan Schleicher, Kurt Kratena
Klimapolitik:
Bauen statt Stauen
Michael Lohmeyer
Wohnen
und Mobilität: Positivenergie-Häuser und Deziliter-Autos
Reinhold W. Lang, Stefan Schleicher
Was wir über
den globalen Klimawandel wissen
Helga Kromp-Kolb
Wenn der Schwanz
mit dem Hund wedelt
Wilhlem Autischer, Ökosoziales Forum Wien
Energie und Klima,
die globalen Storylines
Barbara Buchner
Warum sich internationale
Konzerne mit dem Klima beschäftigen
Christian Dörner, Siemens Österreich
Die österreichischen
Reduktionsziele für Treibhausgas-Emissionen von Toronto
bis Kyoto
Albert E. Hackl
Nuclear
Energy and Kyoto-Protocol in Perspective
Manfred Heindler, Georg Benke
Wünsche der
Wirtschaft an eine integrierte Klimapolitik
Adolf Kerbl, Wirtschaftskammer Österreich
Die Inhalte und
die Konsequenzen des Kyoto-Protokolls für die Politik
Angela Köppl
Klimaschutz von
der Basis Erfolgreiche Projekte österreichischer
Klimabündnis-Gemeinden
Wolfgang Mehl
Die europäische
Chance: Selbständig nach Kyoto
Roland Mestel
Nachhaltigkeit
(k)ein Thema der Politik?
Friedrich Nemec, Austrian Business Council for Sustainable
Development
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